12 Dezember 2013

text vom 25.10.2011


Niemals hatte ich einen Vater. Nicht mit 5, nicht mit 10, nein, auch nicht jetzt. Aber ich hielt es für normal, wisst ihr, ich dachte es sei .. okay. Aber das ist es nicht. Immer wenn ich sehe, wie Mädchen mit ihren ach so geliebten Dads albern, reden, unternehmen wozu sie Lust haben, tut es weh. Dieses Loch, dieses ewige Loch. Keiner ihrer Freunde konnte dieses Loch füllen, hörst du, niemand. Nicht D., nicht G., nicht A. und wie sie alle hießen. Aber am aller wenigsten füllt es P., dein Ehemann, dieser Held.
Aber Hass hat hier nichts verloren, hier geht es um dich, Vater. Wieso hast du nur solch einen Allerweltsnamen? 91 Männer dieses Namens, in einem Online-Telefonbuch. Und wie war Mutters Kommentar doch gleich, als ich ihr jede einzelne abgeschriebene Nummer zeigte ? „Die Handynummern rufst du nicht an, das wird zu teuer“ Ich liebe diese Familie ja so. Sie hilft mir nicht, sie macht mir keine Mut, nein, sie ist sauer weil ich P. um ein Online-Telefonbuch frage. als ob es ihn einen Scheißdreck interessiert. Und ich telefonierte. Nicht weit, und jedes Mal waren die männer am telefon so skeptisch, verdammt, könnt ihr mir nicht einfach auf die einfache frage antworten? Habt ihr dort schon mal gewohnt oder nicht ?! Es tut nichts zur Sache, wer ich bin, solange ich das nicht weiß! Ich möchte doch nur wissen, wessen Blut durch meine Adern fließt, wem ich diesen Körper, dieses Gesicht verdanke. Vielleicht habe ich irgendwo da draußen eine zweite Familie, Großmutter, Großvater, Geschwister, Tanten, Onkel…

Ich habe Angst. Was ist, wenn er einfach auflegt? Dann habe ich ihn und was sollte dann geschehen?

„Haben sie dort gewohnt ?“ - „Ja..“
„Arbeiten sie als dies?“ - „Jaa..?“
„Und waren sie vor Jahren mit einer S. zusammen?“ - „Das war ich, ja .. ?“
„Dann bin ich ihre Tochter“ 

hahahahahahah, klar vena, träum weiter.

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