"[...] Ich bin ein Ersatzmensch. Ersatzmenschen wie ich sind keine besten
Freunde. Wir sind immer nur die, auf die man zukommt, wenn man gerade
niemanden zum Reden hat. Wir sind immer nur die Ansprechpartner, wenn es
um Notstände geht. Denn wir sind Ersatzmenschen, wir kennen Notstände.
Ersatzmenschen füllen die Momente der Leere, wenn karmische Energie
Kurzschlüsse erleidet. Ich bin ein Ersatzmensch, wir sind immer zweite
Wahl. Ich bin ein Ersatzmensch, denn ich nehme einer anderen,
ungeborenen Seele den Platz weg. Ich bin ein Ersatzmensch, ich trage das
Passiv in meiner Identität, und ich bin auch kein Nominativ, sondern
eigentlich sogar ein Ablativ. Ich bin einer der Ersatzmenschen, wir sind
eine Armee. Man erinnert sich schwer an uns, aber wir sind auch nicht
zu vergessen. Wir sind die Substitution, das Surrogat und die Reserve.
Können wir kompensieren, nein, wir können nur trösten und wie Schorf
abgekratzt werden. Wir sind die Dicken'schen Supertramps, die nirgendwo
und doch irgendwo sind, die zwischen den Zeilen leben und an Lungenkrebs
sterben, wenn wir den Duft des Lebens in uns aufgesogen haben. Die
Schattenspringer. Wir sind diese Ersatzmenschen, die ersetzbar sind. Wir
sind die Ersatzmenschen, die für nichts stehen. Ich bin ein
Ersatzmensch, ich führe keine Beziehungen, ich bin immer nur Platzhalter
oder Überbrückung. Aber du hast mir gelehrt, dass selbst Ersatzmenschen
Äquivalenten sind. Wir springen, aber wir bleiben. Und wir bleiben
gleichwertig."
wir glauben nicht an gott, doch gott, wer glaubt an uns, warum sind wir nicht drei affen, blind und taub und stumm
27 April 2014
12 April 2014
turn on the radio
In dauerschleife das radio gegen die einsamkeit. funkhaus europa auf 103.3. sie malen für mich bilder an die so kahle, weiße decke über meinem bett.
"Wir unterscheiden die viel-texter in zwei kategorien. einmal diejenigen, die angst haben sich zu binden, und diejenigen, die angst haben verlassen zu werden. dabei funktioniert das ständige texten für beide typen verschieden. diejenigen, die angst vor bindungen haben können durch das viele texten auf andere kommunikationswege wie telefonate und treffen verzichten. trotzdem haben sie meißtens den wunsch nach nähe und geborgenheit. das texten kann als ersatz für wahre nähe dienen. diejenigen, die angst haben verlassen zu werden und deshalb ständig am texten sind dagegen machen das, weil sie fürchten den kontakt zu ihrem partner zu verlieren und zu jeder zeit wissen möchten, was diesen beschäftigt."
Verfickte scheiße, und was passiert, wenn diese verschiednen typen aufeinander knallen? was ist, wenn es um tausendmal wichtigere dinge geht als beziehungen zwischen männern und frauen? nämlich den boden, auf dem das wacklige gerüst deines durchhaltevermögens gebaut ist. ich fühle mich, als wäre ich in der falschen zeit geboren. ich kann mein versagen zwar nicht auf die wahnsinnige entwicklung des 21. jahrunderts schieben. trotzdem wünschte ich mir oft, unsere zwischenmenschlichen beziehungen wären nicht durch diese definiert. ich wünschte, ich hätte eine echte wahl, und nicht nur die, ob ich es nicht langsam aufgeben sollte, mich an die letzten für mich echten menschen zu klammern.
"Wir unterscheiden die viel-texter in zwei kategorien. einmal diejenigen, die angst haben sich zu binden, und diejenigen, die angst haben verlassen zu werden. dabei funktioniert das ständige texten für beide typen verschieden. diejenigen, die angst vor bindungen haben können durch das viele texten auf andere kommunikationswege wie telefonate und treffen verzichten. trotzdem haben sie meißtens den wunsch nach nähe und geborgenheit. das texten kann als ersatz für wahre nähe dienen. diejenigen, die angst haben verlassen zu werden und deshalb ständig am texten sind dagegen machen das, weil sie fürchten den kontakt zu ihrem partner zu verlieren und zu jeder zeit wissen möchten, was diesen beschäftigt."
Verfickte scheiße, und was passiert, wenn diese verschiednen typen aufeinander knallen? was ist, wenn es um tausendmal wichtigere dinge geht als beziehungen zwischen männern und frauen? nämlich den boden, auf dem das wacklige gerüst deines durchhaltevermögens gebaut ist. ich fühle mich, als wäre ich in der falschen zeit geboren. ich kann mein versagen zwar nicht auf die wahnsinnige entwicklung des 21. jahrunderts schieben. trotzdem wünschte ich mir oft, unsere zwischenmenschlichen beziehungen wären nicht durch diese definiert. ich wünschte, ich hätte eine echte wahl, und nicht nur die, ob ich es nicht langsam aufgeben sollte, mich an die letzten für mich echten menschen zu klammern.
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