12 Dezember 2013

text vom 03.06.2011

Ich lauf barfuß über ne straße, es ist schon nach 3uhr. Meine hose ist inzwischen wieder trocken, ich hatte mich ja durch den garten rausschleichen müssen. Wo auch immer wir sind, ich will mit den dreien hier bleiben. Fragen typen nach nem ausweis für den kippenautomaten, machen fotos unter laternen. Klar hatte ich angst erwischt zu werden, doch nicht jetzt, jetzt ist das egal. Es ist egal, denn das hier ist die nacht und die darf mir niemand nehmen, sie soll ewig sein. Wir sind auf einer party gewesen, doch da war nichts los, also sind wir zurück gelaufen. Der nächste nachtexpress kommt um viertel vor 5, also laufen wir zum hbf. der park ist dunkel, das gefällt mir. Da ist ne gans, die uns hinterher läuft, sie ist cool, und wir wissen, dass sie ein ewiger insider sein wird. Danke, gans. Es ist ein gefühl von freiheit, ignorier all deine sorgen und lebe. Und ich lebe. Wenn nicht das leben ist, was soll leben dann sein? Hab mich rausgeschlichen, durch den eklig grünen teich hinter meinem fenster und bin zum hbf gefahren um nicht noch ne nacht ein bischen mehr zu sterben. 


Einer hat ne runde gestartet, was haben wir noch da? Den vodka haben wir schon lange leer gemacht, doch noch ne zweite flasche rum is da. Und wir haben nichts zum mischen, runter damit. Der eine typ sagt, er hatte diese runde schon, ich glaub ihm. Aber ich sag, ich glaubs ihm nicht, wie ers mir beweisen will, frag ich. Er küsst mich an den hals, nichts besonderes eigentlich. Auf irgendwelchen feiern küssen, umarmen, fassen mich typen ständig an wenn sie, wenn ich, betrunken bin. Und das hier ist ne party, unsere party zu viert, irgendwo in irgendeinem park, betrunken und stinkend nach rauch. Nur dass mich nie jemand geküsst hat, den ich wirklich mag. Selten jemand, den ich länger als ein paar stunden kenne. Wie auch immer ich damit umgehen soll, es ist eine unfassbare nacht. Um 5 muss ich zuhause sein, um 6 stehen meine eltern auf. Um halb 4 kommen wir an einem bahnhof an, torkelnd, gröhlend, glücklich.
Wir nehmen uns ein taxi, 10euro bis zum hbf, und die schulden mir noch ihren anteil, aber das ist so egal. 10euro geb ich gerne für ein gefühl wie dieses ; glück. Sinn. Der adrenalinkick irgendwo mit irgendwem, irgendwann nachts zu sein. Und ich würds immer wieder tun, für diese nächte will ich leben. Und weil ich mich so gut fühl, zieh ich meine hose nichtmal aus um durch den teich zu laufen, sondern schleich mich durch die tür, als es schon lange hell wird. Es war perfekt.

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