12 Dezember 2013

text vom 28.06.2011


Der ball fliegt über meinen kopf hinweg, Ich steh im wasser, es riecht nach chlor. Ich weiß, dass ich nie so gut wie die anderen in ihren bikinis aussehen werde, aber ich mag die leute aus meinem sportverein hier und solange ich nicht an mir runtersehe ist auch alles einigermaßen in ordnung. Solange ich nicht daran denke, was die anderen wohl denken, wenn sie mich so sehen. 
Irgendwer hat den ball, ich greife einfach mal danach, wir tauchen einander unter. Angst brauch ich keine haben, wir sind alle vorsichtig miteinander, und gestern im schwimmbad ist auch nichts passiert. Ich fang den ball, endlich haben wir mädchen ihn mal wieder, und alle kommen auf mich zu. Wir lachen, wir schubsen, wir plantschen. Und alle zerren an meinen armen, in denen ich den ball festkralle, als sei er alles was zählt. Irgendwer greift meine beine und hebt sie hoch, aus dem wasser raus, und meinen oberkörper rein. Ich kann sehen wie sie lachen da oben, und wie sie zu mir nach unten greifen, unter wasser, um den ball zu nehmen. Aber ich lass ihn nicht los, ich beobachte lieber den kreis aus menschen um mich rum, der da über wasser auf mich wartet, wenn ich irgendwann wieder auftauche. Es ist alles so verzerrt durch das wasser. 
Ich lass den ball los, aber er treibt einfach an ihnen vorbei, sie nehmen ihn garnicht wahr. Irgendwie ist das warme gefühl von da oben weg, was durch das wasser zu mir durchgedrungen ist. Ein anderer typ schreit den an, der meine beine immernoch hoch hält. Ich kann sie sehen, sie sehen fett aus. ein anderer reißt ihm meine beine weg, ich mache einen ruck nach rechts, und er zerrt mich hoch. Er hält immernoch meinen arm, fragt ob alles okay ist. Wieso sollte es das nicht? Das fragt auch irgend ein anderes mädchen. „sie war ein bischen länger unter wasser, als normal.“ War ich? „du bist ganz blass.“ bin ich? „du zitterst ja.“ Tu ich?
 
ist schon okay. alles okay.
natürlich bin ich nicht sauer.

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